Deutsche und Ukrainer - Gemeinsam für Frieden und Verständigung

(09. Mai 2024) Wenn es den traurigen Hintergrund des Krieges nicht gäbe, hätte man das gut besuchte deutsch-ukrainische Treffen in St. Aloysius und Forum St. Pankratius als fröhliches Fest bezeichnen können. Das Ernsthafte trat vor allem im festlichen Himmelfahrtsgottesdienst zu Tage, als der Geistliche der ukrainisch orthodoxen Kirche sich bei den anwesenden Deutschen für die Aufnahme vieler seiner geflüchteten Landsleute in Iserlohn bedankte und dabei betonte, wie wichtig dabei die Kirchen seien, in diesem Fall die katholischen Gemeinden der Pfarrei St. Pankratius.

240509 Ukrainisch-deutsche Begegnung 2Im Gottesdienst, der von Pfarrer Schulte geleitet wurde, beteten die Gläubigen ganz besonders um die Völkerverständigung zwischen Russen und Ukrainern. Pfarrer Schulte ging unter anderem auf das Gemeinsame der beiden Konfessionen ein, das sich besonders im Glaubensbekenntnis zeige. Den Wunsch nach Frieden untermauerte ein Chor ukrainischer Frauen, indem sie zusammen mit dem ukrainischen Geistlichen ein Osterlied ihrer Kirche darboten. 

Geplant wurde der Tag von Engagierten aus den katholischen Gemeinden St. Aloysius und St. Josef gemeinsam mit dem ukrainischen Verein „Kulturelles Erbe“, der von Zhanna Rumko geleitet wird. Die Ukrainer, in der Mehrheit ukrainische Frauen und Kinder, übernahmen die Rolle der Einladenden, weil sie zutiefst dankbar für die Aufnahme in Deutschland sind, besonders auch dafür, dass sie Räumlichkeiten der Kirchengemeinden für ihre Treffen nutzen können, um ihre Kultur zu pflegen. Sie sorgten nach dem Gottesdienst für das leibliche Wohl mit Borschtsch, gefüllten Teigtaschen, Grillwürstchen und Getränken. 

Einen besonderen Akzent setzten am frühen Nachmittag drei junge ukrainische Pianistinnen und eine Violinistin mit zum Teil rechtvirtuosen Werken, für deren Präsentation sie reichlich Beifall erhielten. Ebenso begeisterten noch einmal der Erwachsenenchor sowie eine Gruppe von Kindern, die gemeinsam mit ihrem Trainer Hip Hop und Break Dance darboten. Auf reges Interesse stieß auch eine kleine mit Karten, Bildern und kurzen Texten bestückte Ausstellung. Diese hatten einige Jugendliche mit viel Liebe auf Stellwänden drapiert, um den Besuchern ihr Land, die Ukraine, näher zu bringen.

Das Fest Christi Himmelfahrt, das kürzlich stattgefundene Osterfest der orthodoxen Kirchen, das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 79 Jahren wurde bei der Begegnung zwischen Ukrainern und Deutschen zu kleinen einem Zeichen der Hoffnung und Zuversicht. Und das genau am 9. Mai, dem traditionellen Europatag, an dem man allgemein auch an die vielfältigen Bemühungen um Frieden und Freiheit in Europa denkt.

Konrad Dickhaus

 240509 Ukrainisch-deutsche Begegnung_1Die ukrainischen Sängerinnen unter Leitung von Frau Zhenna Rumko

 

Die jungen Tänzerinnen und Tänzer mit ihrem Break-Dance-Trainer

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Bild im Text: Pfarrer Schulte, Pawel, der Geistliche der ukrainisch-orthodoxen Kirche, und die Übersetzerin, die schon im März 2022 aus der hart umkämpften Stadt Charkiw nach Deutschland geflohen ist.